Name |
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Becker, Peter |
Hänsgen, Klaus-Dieter |
Lindinger, Elisabeth |
Titel | Ostdeutsche und Westdeutsche im Spiegel dreier Fragebogentests. Primärdaten. |
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Titel, englisch | Citizens from East- and West-Germany as reflected in three questionnaires. Primary data. |
Zitation | Becker, P., Hänsgen, K.-D., & Lindinger, E. (2004). Ostdeutsche und Westdeutsche im Spiegel dreier Fragebogentests. Primärdaten. (Version 1) [Files auf CD-ROM]. Trier: Psychologisches Datenarchiv PsychData des Leibniz-Zentrums für Psychologische Information und Dokumentation ZPID. https://doi.org/10.5160/psychdata.brpr91os99 |
Sprache der Variablendokumentation | Deutsch |
Verantwortlichkeit für die Datenerhebung | Becker, Peter |
Ende der Erhebung | 1991 |
Veröffentlichung des Datensatzes | 2004 |
Datensatz ID | brpr91os99 |
Studienbeschreibung | Die vorliegende Untersuchung ist zwei Fragestellungen gewidmet:
(1) Hat das sozialistische System der früheren DDR die ostdeutsche Bevölkerung so beeinflusst, dass systematische Persönlichkeitsunterschiede zwischen Ost- und Westdeutschen bestehen? (2) Haben die dramatischen Änderungen der Lebensbedingungen nach der "Wende" bei den Ostdeutschen zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen geführt? Die Datenerhebung erfolgt mit Hilfe von drei Fragebogentests: Dem Berliner Verfahren zur Neurosendiagnostik (BVND), dem Trierer Persönlichkeitsfragebogen (TPF) und dem Trierer Inventar zur Verhaltenskontrolle (TIV). Untersucht wurden 598 Vpn, davon 300 aus Ost- und 298 aus Westdeutschland, bei einer Gleichverteilung der Geschlechter. Die internen Konsistenzen der verwendeten Skalen zeigten eine genügend hohe Reliabilität zur Verwendung von Gruppenvergleichen. In einer Hauptkomponentenanalyse konnten vier Hauptvarianzquellen ermittelt werden: (1) Allgemeine psychische und physische Beschwerden, (2) Verhaltenskontrolle, (3) Aktivität und (4) Soziabilität, diesbezüglich eine dreifaktorielle Varianzanalyse mit den Faktoren "Land" (Ost-West), "Geschlecht" und "Lebensalter" (3 Stufen) berechnet wurde. Zu Faktor 1: Hier kann entgegen der Erwartungen nicht von einer signifikant höheren psychosomatischen Belastung der Ostdeutschen gesprochen werden, wenn dies auch in einzelnen Skalen der Fall ist (höheres Angstpotential, grössere Unsicherheit, Erschöpfung und Nervosität bei Ostdeutschen). Zu Faktor 2: Hier zeigten sich die deutlichsten und konsistentesten Unterschiede: Ost-deutsche sind stärker verhaltenskontrolliert als Westdeutsche. |
Studienbeschreibung, englisch | The present study is devoted to two issues:
(1) Did the socialist system of the former German Democratic Republic affect the East German population to the extent that systematic differences in personality are evident in comparison to West Germans? (2) Did the dramatic changes in living conditions following reunification lead to health problems in East German citizens? Data were collected using the following questionnaires: The Berliner Verfahren zur Neurosendiagnostik (BVND, a test for neuroses diagnostics), the Trier Personality Questionnaire (TPI), and the Trierer Inventar zur Verhaltenskontrolle (TIV, an inventory assessing control of behavior). 598 subjects were examined, including 300 from eastern Germany and 298 from western Germany, with an equal distribution between the sexes. The internal consistencies of the utilized scales displayed high reliability for use in group comparisons. In a principal components analysis, four main sources of variance were identified: (1) general mental and physical complaints, (2) behavioral control, (3) activity level, and (4) sociability and a three-factor analysis of variance was calculated using the factors of "country" (East, West), "gender", and "age" (three levels). Regarding factor 1: Contrary to expectations, an overall significantly higher psychosomatic stress level in East Germans could not be established, even though this was the case in individual scales (higher anxiety potential, greater feelings of uncertainty, fatigue, and nervousness among East Germans). Regarding factor 2: Here, the clearest and most consistent differences were found: East Germans' behavior is more controlled than that of West Germans. |
Hypothesen | - |
Keyphrase | the study compares the scores of 298 adults from West Germany and 300 adults from East Germany in the scales of three multidimensional personality inventories: Trier Personality Inventory, Trier Behavior Control Inventory (Version 2), Berlin Inventory for the Assessment of Neurotic Tendencies, primary data |
Förderung | Friedrich-Naumann-Stiftung |
Güte | Die internen Konsistenzen aller Skalen wurden berechnet und erweisen sich bis auf wenige Ausnahmen als befriedigend oder gut. |
Klassifikation, deutsch | Persönlichkeitstests Klinische Psychodiagnostik Persönlichkeitseigenschaften und Persönlichkeitsprozesse Psychische und physische Störungen |
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Klassifikation, englisch | Personality Scales & Inventories Clinical Psychological Testing Personality Traits & Processes Psychological & Physical Disorders |
Schlagwörter, deutsch | Persönlichkeitsmerkmale
Fragebögen Persönlichkeitstests Kulturvergleichende Psychologie Psychische Gesundheit Neurotizismus Geschlechtsunterschiede beim Menschen Altersunterschiede Körperliche Befindlichkeit Datensammlung |
Schlagwörter, englisch | Personality Traits Questionnaires Personality Measures Cross Cultural Psychology Mental Health Neuroticism Human Sex Differences Age Differences Physical Comfort Data Collection |
Forschungsform | Befragungsdaten |
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Klassifikation der Erhebung | Vollstandardisiertes Erhebungsinstrument (Fragenformulierung und Antwortalternativen vorgegeben) |
Erhebungsinstrument | Der Trierer Persönlichkeitsfragebogen (TPF) wurde primär zur Diagnostik der seelischen Gesundheit sowie ihrer Teilkomponenten entwickelt. Bei der seelischen Gesundheit handelt es sich um ein varianzstarkes, gut replizierbares "Superkonstrukt" der Persönlichkeit. Abstrakt formuliert, bezieht es sich auf die Fähigkeit zur Bewältigung externer und interner Anforderungen. Vorgegeben werden 120 Aussagen über bestimmte Verhaltensweisen, Gedanken, Gefühle und Einstellungen. Die Probanden sollen mit Hilfe einer vierstufigen Skala deren Häufigkeit einschätzen. Das "Berliner Verfahren zur Neurosendiagnostik" (BVND) erfaßt Beschwerden und Selbstkonzeptmerkmale, die im Zusammenhang mit dem Erleben psychosozialer Gestörtheit von Interesse sind. Den Probanden werden 300 Feststellungen über bestimmte Verhaltensweisen, Eigenschaften und Beschwerden vorgelegt, anhand derer sie ihren Zustand in der letzten Zeit auf einer fünfstufigen Antwortskala kennzeichnen können. Das "Trierer Inventar zur Verhaltenskontrolle" (TIV) dient primär der Messung der übergeordneten Persönlichkeitsstrukturen der Verhaltenskontrolle sowie seiner verschiedenen Komponenten. 120 Aussagen über bestimmte Verhaltensweisen, Gefühle und Gedanken sollen von den Probanden hinsichtlich der Häufigkeit ihres Auftretens auf einer vierstufigen Antwortskala beurteilt werden. |
Datenerhebungsmethode | Erhebung in Abwesenheit eines Versuchsleiters
Aushändigung und spätere Abholung der Fragebogen bei den Versuchspersonen |
Zeitdimension | einmalige Erhebung |
Erhebungszeitraum | 1991 |
Besonderheiten | - |
Population | Ost- und westdeutsche Erwachsene |
Untersuchungseinheit | Individuen |
Stichprobe | Es wurden je 50 Hauptfachstudierende der Psychologie an der Universität Trier und der Humboldt Universität zu Berlin als Projektmitarbeiter engagiert und sorgfältig sowohl schriftlich als auch mündlich in ihre Aufgaben eingewiesen. Jeder Projektmitarbeiter sollte an seinem Heimatort sechs Personen nach einem vorgegeben Quotenschlüssel rekrutieren: Je drei Frauen und Männer, je zwei aus der Altersgruppe von 18-35, 36-50 und 51-65 Jahren. Maximal eine Person mit Abitur und maximal eine Person aus der eigenen Verwandtschaft. Die Einwohnerzahlen der Bundesländer wurden per Quotenschlüssel berücksichtigt |
Probandenrekrutierung | Die Probanden wurden durch zuvor ausgewählte Projektmitarbeiter rekrutiert. Die Projektmitarbeiter und die Probanden wurden honoriert. Das konkrete Vorgehen jedes Projektmitarbeiters wurde stichprobenartig kontrolliert. |
Stichprobengröße | 598 Individuen |
Rücklauf/ Ausfall | - |
Geschlechtsverteilung | 49,8 % weibliche Probanden (n=298)
50,2 % männliche Probanden (n=300) |
Altersverteilung | 18 bis 69 Jahre |
Sondergruppen | - |
Land | Deutschland |
Region | - |
Stadt | - |
Variablen | Versuchspersonennummer
Demographische Variablen der Teilnehmer jeweils auf die Herkunft aus den Ost- oder Westländern bezogen (Geschlecht, Alter, Schulabschluß, Familienstand, Haushalt, Berufsgruppe, Einkommen, Wohnsitz, Parteipräferenz, Meinung zur deutschen Wiedervereinigung). Trierer Persönlichkeitsfragebogen TPF mit den Skalen Verhaltenskontrolle, Seelische Gesundheit, Sinnerfülltheit vs. Depressivität, Selbstvergessenheit vs. Selbstzentrierung, Beschwerdefreiheit vs. Nervosität, Expansivität, Autonomie, Selbstwertgefühl und Liebesfähigkeit. Berliner Verfahren zur Neurosendiagnostik-Selbstbeurteilung BVND mit den Skalen Spezifisch körperlich-funktionelle Beschwerden (SEK), Verdauungsbeschwerden (VED), Herz- Kreislaufbeschwerden (HKL), Beschwerden allgemeinkörperlicher Sensibilität (SEN), Motorische Beschwerden (MOT), Unspezifische Befindlichkeitsstörungen (UB), Psychovegetative Erschöpfung (ERS), Erregung, Gespanntheit (ERR), Schlafbeschwerden (SLA), Selbstwertprobleme (SWG), Leistungsinsuffizienzgefühle (LFK), Spezifisch psychische Beschwerden (SP), Zwangsbeschwerden (ZWA), Angst ungerichtet/generalisiert (ANG), Phobische Beschwerden (PHO), Beschwerden in der sozialen Kommunikation (SKO), Aktivität, kognitiv und sozial (AKT), Kontrollbedürfnis-Spontaneität SPO), Soziale Orientierung vs. Selbstbezogenheit (SOR), Selbstsicherheit (SSI), Frustrationstoleranz und Affektivität (FTA), Gesundheits-Risikobereitschaft (GRI), Anpassungs- und Einfühlfähigkeit (AEF), Offenheit (OFF) sowie Übertreibung (UET). Trierer Inventar zur Verhaltenskontrolle TIV mit den Skalen Verhaltenskontrolle (VK2), Ordnungsstreben und Prinzipientreue (OS), Normorientierung (NO), Zuverlässigkeit (ZUV), Zukunfts- und Vernunftorientierung (ZUK), Sparsamkeit (SPA), Ausgelassenheit (AUS), Erlebnishunger (EH) und Improvisationsfreude (IF) |
Datenstatus | Vollständiger Datensatz |
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Ursprungsaufzeichnungen | Von Vp oder VL ausgefüllte Fragebogen mit geschlossenen und/oder offenen Antworten
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Verarbeitung | Erstellung einer Datenmatrix durch Übertragen der Angaben des Fragebogens in Zahlwerte nach einfachen Kodierungsvorschriften. Die Daten wurden einer Konsistenzprüfung unterzogen. Diese Datenmatrix (brpr91os99_pd.txt) wird incl. dem zugehörigen Kodebuch (brpr91os99_kb.txt) bereitgestellt.
Auf die Datenmatrix wurden weiterreichende Aggregierungen bezogen. Drei Tests wurden verwendet: Eine Rekodierung war erforderlich für 63 Items des TPF; die Items wurden zu den neun Skalen des TPF zusammengezogen. Eine Rekodierung war erforderlich für 26 Items des BVND. Die Items wurden zu 26 Skalen zusammengezogen. Eine Rekodierung war erforderlich für 16 Items des TIV. Die Daten wurden zu 9 Skalen zusammengezogen. Die Transformationsanweisungen (brpr91os99_aa.txt) werden ebenso wie die Matrix abgeleiteter Daten (brpr91os99_ad.txt) bereitgestellt. |
Beschreibung | Primärdaten zur Studie |
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Dateiname | brpr91os99_pd.txt |
Inhalt | 598 Probanden, 564 Variablen |
Datenpunkte | 598*564=337272 Datenpunkte |
Variablen | Versuchpersonennummer (1) Demographische Variablen (16) Items des TPF (120) Items des BVND (300) Items des TIV (120) Demographische Variablen (7) |
MD5 Hash | 541078f7a05f9a1df2b9d3a2c9be355f |
Beschreibung | Primärdaten und abgeleitete Daten zur Studie |
Dateiname | brpr91os99_ad.txt |
Inhalt | 598 Probanden, 735 Variablen |
Datenpunkte | 598*735 = 439530 Datenpunkte |
Variablen | Versuchspersonennummer (1), Demographische Variablen (15),Items des TPF (120), Items des BVND (300), Items des TIV (120), Demographische Variablen (19), Skalen des BVND (26), Skalen des TPF (9), Skalen des TIV (10), umgepolte TPF-Items (63), umgepolte BVND-Items (36), umgepolte TIV-Items (16) |
MD5 Hash | a2f5c06401642d6c30a0ab6b0289a57a |
Beschreibung | Dateiname |
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Deutsches Kodebuch zu den Primärdaten brpr91os99_pd.txt | br91pros99_kb.txt |
Anweisungen zur Bildung der abgeleiteten Daten zum Primärdatensatz brpr91os99_pd.txt | brpr91os99_aa.txt |
Unmittelbar auf den Datensatz bezogene Veröffentlichungen |
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Becker, P. (1992). Ostdeutsche und Westdeutsche auf dem Prüfstand psychologischer Tests. Aus Politik und Zeitgeschichte. Beilage der Wochenzeitung Das Parlament. B24, 5. Juni 1992, 27-36. |
Becker, P., Hänsgen, K. D. & Krieger, W. (1994). Persönlichkeitsvergleich von Ost- und Westdeutschen in Indikatoren der seelischen Gesundheit und der Verhaltenskontrolle. Report Psychologie, 19, 28-32 und 41.Datensatz 0082439 |
Becker, P., Hänsgen, K. D. & Lindinger, E. (1991). Ostdeutsche und Westdeutsche im Spiegel dreier Fragebogentests (Trierer Psychologische Berichte, Band 18, Heft 3). Universität Trier. Fachbereich I - Psychologie.Datensatz 0056515 |
Hänsgen, K. D., Kasielke, E., Schmidt, L. R. & Schwenkmezger, P. (1991). Persönlichkeitsvergleiche zwischen Ostdeutschen und Westdeutschen: Selbsteinschätzungen, Objektive Tests und neuroserelevante Persönlichkeitsmerkmale. (Trierer Psychologische Berichte, Band 18, Heft 9). Universität Trier. Fachbereich I - Psychologie. Datensatz 0062420 |